München, 12. Dezember 1965: Karl Rahner SJ hält auf Einladung des Erzbischofs von München und Freising, Julius Kardinal Döpfner, im Herkulessaal in der Münchener Residenz den Festvortrag "Das Konzil - ein neuer Beginn" - wenige Tage nach dem offiziellen Abschluß des Zweiten Vatikanums (1962-1965) in Rom am 8. Dezember 1965.
Der Vortrag erschien 1966 als Einzelpublikation im Verlag Herder und wurde mehrmals nach- und teilabgedruckt. Das Bändchen übernimmt die Textfassung, die in der zweiten Jahreshälfte 2012 in den "Sämtlichen Werken" im Konzilsband (SW 21, bearbeitet von Günther Wassilowsky) erscheinen wird.
Wie schon die vorhergehenden Bändchen ("Gotteserfahrung heute", "Der Priester von heute", "Warum läßt uns Gott leiden?", "Kirche der Sünder") ist der Text versehen mit einer Hinführung von Karl Kardinal Lehmann und einem Nachwort der beiden Herausgeber Andreas R. Batlogg und Albert Raffelt, die die Gedanken K. Rahners in seiner ursprünglichen Situierung erschließen.
Fünfzig Jahre nach Beginn des letzten Konzils gilt mehr denn ja Karl Rahner Wort vom "Anfang", den es in den Ortskirchen mutig zu nutzen und anzupacken gelte: "Wir spielen immer die unvollendete Symphonie der Ehre Gottes und immer ist nur Generalprobe. Aber darum ist alle Mühe, alle immer nur unvollendete und unvollendbare Reformation nicht umsonst, nicht sinnlos."
Für Kardinal Lehmann zeugt die Rede "im Blick auf die künftigen Aufgaben von einer großen Bescheidenheit ("Anfang des Anfangs"), nützt aber die immer noch brennende Begeisterung für dieses Konzil zu einer neuen Zuversicht, die wir in der heutigen Situation dringend nötig haben."